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Andere Stimmen

Beeindruckende Komplexität beim Unsuk Chin Portraitkonzert in der Elbphilharmonie



Den Anfang machte das Kairos Quartett mit ParaMetaString für Streichquartett und Elektronik. In dem aus vier Sätzen bestehenden Stück, welches aus einer Studie über Streicherklänge resultiert, kommen über die Elektronikzuspielung verfremdete Streicherklänge zum Quartett hinzu. Die Musiker ließen sich voll auf diese Klangerforschung ein, hatten großen Spaß daran, mit den Spieltechniken des Schleifens über die Saiten, oder Schlagen mit der Rückseite des Bogens die Möglichkeiten im Klangspektrum auszuloten. Gerade der Cellist Claudius von Wrochem interagierte äußerst präzise mit den Celloklängen aus der Einspielung, und auch insgesamt zeigten die Musiker eine verblüffend hohe Synchronität, vor allem bei Pausen und Abschlägen, aber auch bei kombinierten Glissandi oder versetzten Flageolets. So schritt das Quartett erhaben und immer hochkonzentriert Hand in Hand mit den Klängen der Einspielung durch die Spannungsbögen dieses faszinierenden Werkes, und man spürte hier deutlich die jahrzehntelange Erfahrung des Ensembles im Feld der Neuen Musik.
https://bachtrack.com, Stefan Pillhofer, 29 November 2019